Die Wellen wälzten sich bedrohlich dem Strand entgegen, dunkelgrau mit weißen Schaumkronen, türmten sich wie eine gigantische Wand auf, um dann in der Brandung zusammenzubrechen.
Die zierliche Gestalt steht wie erstarrt dort unten am Strand, bemerkt nicht wie das schäumende eiskalte Wasser die Beine umspült.
Die vom Wind heruntergerissene Kapuze wedelt hinter ihr und vermischt sich mit den langen rotbraunen Locken. Die im Moment, wie Jade schimmernden Augen waren sehnsüchtig in die Ferne gerichtet.
Das Schreien der Möwen und das laute Tosen des Meeres schlichen sich in ihre Gedanken, reglos stand sie da und beobachtete die immer näher kommenden Schaumkronen.
Sie stand in einer, von Klippen umgebenen, kleinen Bucht. Grau streckte sich das Gestein hinter ihr weit in die Höhe um im oberen Teil von saftigem Grün umspielt zu werden. Der schwarze Hengst der dort am Rande der Klippen steht, gibt keinen Kontrast zum immer dunkler werdenden Himmel.
Weiße Flocken fielen sachte wie weiche Daunenfedern aus den Höhen und mischten sich mit kleinen Tropfen, welche auf den Steinen unter ihren Füssen zerschellten um friedvoll von den Flocken bedeckt zu werden. Die Wellen rissen sie mit hinein ins weite Meer.
Ein Wiehern drang an die Ohren der zierlichen Gestalt, den Blick an der Felswand empor schickend, sieht sie den Rappen auf der Hinterhand stehen und mit den Hufen ausschlagen. Ein Runzeln legt sich auf die zarte weiße Stirn, die Augen verdunkelten sich und schienen nun das satte Grün des irischen Mooses zu haben.
Schnell kletterte sie die steil abfallenden Klippen hinauf, schaute sich mit gehetztem Blick um und eilte dem Tier entgegen, schwang sich in den, mit Fell bezogenen, Sattel und trieb den Hengst bis zum äussersten an.
Der weisse Schaum der sich auf dem Fell und am Maul des Tieres gebildet hatte wurde von dem Zug des Windes mitgerissen und blieb an der Reiterin hängen, die weit über den Hals des Hengstes gebeugt sass. Die schweren Hufe drangen schmatzend in den Erdboden ein und ließen grosse Dreckklumpen hinter sich durch die Luft fliegen.
Pferd und Reiterin bildeten eine Einheit und flog über die Wiesen Irlands dahin, bemerkten nicht das Augenpaar, welches sie seit einer geraumen Zeit aus sicherer Entfernung beobachtete...